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diskussion und filmdokumentation über den anschlag der roten zora auf das bundesverfassungsgericht vor 50 jahren

podium: rona torenz, die den aktuellen parlamentarischen prozess zum § 218 stgb begleitet hat, und jessica bock, die historisch viel zur feministischen bewegung und schwangerschaftsabbrüchen in der ddr sagen kann. moderieren wird lisa mangold, aktivistin und gewerkschafterin.

"am 4. märz 1975 legte eine gruppe von frauen eine bombe im bundesverfassungsgericht. [...] die bombe explodierte um 20.07 uhr. da sich zu dieser tageszeit weder angestellte noch besucher*innen im gebäude befanden, wurde niemand verletzt oder getötet. allerdings verursachte die bombe erheblichen materiellen schaden: 47 laufende meter glas - die gesamte fassade im erdgeschoss und eine reihe von fenstern im ersten stock des gebäudes - zersprangen unter dem druck der explosionswelle." (katharina karcher, sisters in arms, 2018)

1974 hatte die sozialliberale koalition endlich eine fristenregelung für den schwangerschaftsabbruch eingeführt. doch das bundesverfassungsgericht kassierte das gesetz im februar 1975. der anschlag geschah nur kurz darauf und es bekannten sich frauen der revolutionären zellen: "und das terrorurteil des bundesverfassungsgerichts […] ist in seiner frauenverachtung und -vernichtung so unerträglich, daß wir es mit allen mitteln bekämpfen werden."

in der ddr gab es zu diesem zeitpunkt schon seit einigen jahren eine fristenregelung. im eilverfahren war das gesetz ausgearbeitet und der volkskammer im märz 1972 zur abstimmung vorgelegt worden. diese auf dem papier liberale gesetzgebung erfüllte allerdings auch nicht alle feministischen forderungen. insbesondere vertragsarbeiterinnen waren von der regelung ausgeschlossen, beratungsangebote und unterstützung fehlten.

mit der wiedervereinigung wurde den schwangeren aus der früheren ddr das recht erneut genommen. nach langen kämpfen der ost- und westdeutschen frauenbewegung für die beibehaltung der fristenregelung kippte das bundesverfassungsgericht diese mit einem urteil aus dem jahr 1993.

und 2025? hätte es wirklich wahr werden sollen? der § 218 stgb nach mehr als 150 jahren endlich abgeschafft? es war knapp dieses jahr. in einer gesetzesinitiative wurde eine fristenregelung für schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften woche vorgeschlagen. abbrüche sollten grundsätzlich nicht mehr rechtswidrig sein. doch konservative gegenwehr und patriarchale mehrheiten verhinderten einmal mehr eine umsetzung dieser schon so alten feministischen forderung. wie genau lief das ab?

wir wollen mit euch gemeinsam auf die kämpfe um reproduktive rechte in der brd und der ddr zurück blicken und über aktuelle debatten zum schwangerschaftsabbruch sprechen.

nach der diskussion zeigen wir den film "frauen bildet banden" vom frauenlesbenfilmcollectif lasotras.

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